Corona und die Telematikinfrastruktur
In Deutschland gibt es knapp 400 Gesundheitsämter. Diese werden durch die anhaltende Corona-Pandemie täglich im Radio erwähnt, wenn es um die aktuellen Corona-Zahlen geht. Häufig ist hier von Nachmeldungen oder zu niedrigen Zahlen die Rede, da nicht alle Meldungen fristgerecht beim Robert Koch-Institut (RKI) eingehen.
Das liegt nicht allein an der Vielzahl von Neuinfektionen – nein, die deutschen Gesundheitsämter nutzen zur Kommunikation mit den Laboren das gute, alte Faxgerät. Labore senden ihre aktuellen Testergebnisse jeden Abend per Fax an die zuständigen Gesundheitsämter, wo die Testergebnisse zusammenlaufen und im Anschluss gesammelt an das RKI weitergeleitet werden.
Zum Glück wird aktuell DEMIS – das Deutsche Elektronische Meldesystem für Infektionskrankheiten – vom RKI entwickelt, welches das über 20 Jahre alte Meldesystem SurvNet ersetzen soll. Durch die Dringlichkeit – im Bezug auf die weltweite Corona-Pandemie – ist die DEMIS Labordatenschnittstelle in der Entwicklung vorgezogen worden und bereits seit Anfang des Jahres im Einsatz. Bei der weiteren Entwicklung des neuen Meldesystems kooperiert das RKI unter anderem mit der gematik. Auf Dauer soll für die gesamte DEMIS-Kommunikation die Telematikinfrastruktur genutzt werden, um Meldungen von Infektionskrankheiten schnell und sicher tätigen zu können.
Aus meiner Sicht ein schönes Beispiel, um aufzuzeigen, wie wichtig eine flächendeckende TI-Anbindung sämtlicher Akteure des deutschen Gesundheitswesens ist. Nicht nur in Zeiten von Corona liefert die sichere Kommunikation zwischen den verschiedenen Leistungserbringern Vorteile für uns alle.