Inklusionstaxis – wachsender Markt mit unternehmerischem Risiko 

26. Juli 2023 2 min. Lesezeit

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Inklusionstaxis – wachsender Markt mit unternehmerischem Risiko 

Barrierefreie Transporte spielen heute und in Zukunft eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Immer mehr pflegebedürftige Menschen stehen jedoch einer geringen Zahl an Rollstuhl- oder Inklusionstaxis gegenüber. 

Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einen Rollstuhl angewiesen und müssen zum Spezialisten. Der Transfer von Ihrer Wohnung zur 45 Kilometer entfernten Spezialklinik ist heutzutage normal – tatsächlich werden solche Transporte in den nächsten Jahren immer wichtiger. Eine älter werdende Gesellschaft schafft Möglichkeiten für einen expandierenden Markt: Rollstuhl- oder barrierefreie Taxis. Doch wie sieht es mit der Unterstützung für diese Fahrzeuge aus? Und wie können sie für Taxiunternehmen profitabel sein? Trotz der demografischen Veränderungen und des damit verbundenen wachsenden Marktes entstehen zunächst einmal hohe Kosten für den Betreiber eines barrierefreien Taxis. Neben dem Kauf sind vor allem die Suche nach qualifiziertem Personal und dessen Ausbildung für seine verantwortungsvolle Aufgabe als Kostenfaktoren zu berücksichtigen. Bei der Durchführung des Personentransports verursachen Rollstuhlfahrzeuge zudem einen erhöhten Aufwand in der Disposition, da sie oft längere Strecken fahren und für Rückfahrten freigehalten werden müssen. Daher ist es unerlässlich, die Bedarfsplanung über den gesamten Tag im Auge zu behalten, da sie nicht so flexibel für andere Fahrten eingesetzt werden können wie Standardtaxis. 

Niedrige Aufschläge – hohe Kosten

Die Kosten stehen in der Regel zu niedrigen Aufschlägen für barrierefreie Transporte gegenüber, die nicht ausreichen, um die mit Rollstuhltaxis verbundenen Kosten für die Beschaffung, den Einsatz und das Fahrpersonal zu decken. Versuche, die Rollstuhl-Zuschläge in den Taxi-Tarifanträgen in Niedersachsen im Jahr 2022 zu erhöhen, führten zudem dazu, dass das Taxigewerbe schnell den Vorwurf der Diskriminierung von Behinderten erhielt. 

Verschiedene Interessengruppen, wie zum Beispiel die vierte Taxi-Erfa-Gruppe für Mehrwagenunternehmer, Taxi-Zentralen und Unternehmer aus ländlichen Gebieten, tauschen sich unter dem Motto „Keiner ist alleine so schlau wie alle zusammen“ aus, um die aktuellen Herausforderungen der Branche im Rollstuhltransportbereich zu bewältigen. Neben der Abrechnung dieser Fahrten und der Diskussion über Tarifstrukturen sind auch die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche und die Kundengewinnung wichtige Diskussionsthemen der Gruppen. Darüber hinaus bieten sie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch über den Einsatz verschiedener Fahrzeuge und sind daher für Unternehmer, die im Bereich der Rollstuhlbeförderung tätig sind oder dies planen, von Interesse. Es bleibt abzuwarten, welchen tatsächlichen Einfluss diese Interessengruppen auf die zukünftige Gestaltung der Taxi-Tarifverträge haben werden. 


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