GKV-Trendbarometer 4. Quartal 2023

13. März 2024 4 min. Lesezeit

GKV-Trendbarometer 4. Quartal 2023

Das 4. Quartal 2023 verlief in den Berufsgruppen „Sanitätshaus“, Orthopädieschuhtechnik“ und „Medizintechnik“ im Großen und Ganzen stabil, wie das GKV-Trendbarometer der opta data Gruppe belegt. Der Jahresvergleich 2022/2023 fällt insgesamt in allen Berufsgruppen positiv aus.

Sanitätshaus / Orthopädie-Technik / Reha-Technik (IK-33): Stabiler Jahresabschluss

Das starke 3. Quartal 2023  erreichten die IK-33-Betriebe im letzten Quartal des Jahres zwar nicht ganz (minus 0,67 Prozent im direkten Vergleich beim Gesamtumsatz), dennoch ist der Jahresabschluss (Grafik 1) positiv zu werten, da der Vorjahreszeitraum mit 7,7 Prozent übertroffen wurde.

Im Jahresvergleich 2022/2023 steht beim Umsatz mit der GKV in einem durchschnittlichen IK-33-Betrieb ein Plus von guten 10,18 Prozent.

Grafik 1

Im Vergleich mit dem 3. Quartal 2023 verbuchten die IK-33-Betriebe bei den durchgeführten Hilfsmittelversorgungen im 4. Quartal 2023 ein Plus von knapp einem Prozent (Grafik 2). Gegenüber dem 4. Quartal 2022 stieg die Anzahl der Verordnungen im „Sanitätshaus Mustermann“ im Vergleich zum 4. Quartal 2023 um 3,28 Prozent. Im Jahresvergleich 2022/2023 stieg die Verordnungsanzahl im Durchschnitt um 4,77 Prozent.

Grafik 2

Der durchschnittliche Wert einer Verordnung ist im 4. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal leicht gesunken (Grafik 3). Für das Jahr 2023 liegt diese Kennzahl im Durchschnitt bei 185,14 Euro und damit 4,41 Prozent höher als 2022.

Grafik 3

Orthopädieschuhtechnik (IK-34): Zufriedenstellender Jahresabschluss

Der GKV-Umsatz in einen durchschnittlichen IK-34-Betrieb hat sich im 4. Quartal 2023 gegenüber dem 3. Quartal des Jahres (Grafik 4) weiterhin nach oben entwickelt (Plus 1,7 Prozent).

Setzt man den Vorjahreszeitraum, also das 4. Quartal 2022, als Vergleichspunkt, verzeichnet der durchschnittliche OST-Betrieb beim GKV-Umsatz ebenfalls ein Plus (8,36 Prozent).

Insgesamt stieg der Umsatz der IK-34-Betriebe mit der GKV im Jahr 2023 gegenüber 2022 um erfreuliche 5,71 Prozent.

Grafik 4

Ein ähnliches Bild wie beim GKV-Umsatz zeigt auch der Vergleich der Entwicklung der Verordnungsanzahl bei „OST-Mustermann“ im 4. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal (Grafik 5): Plus 2,11 Prozent.

Im direkten Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum wurden rund drei Prozent mehr Patienten mit orthopädieschuhtechnischen Hilfsmitteln versorgt. Alle Quartale kumuliert, ist der Jahresvergleich 2022/2023 nicht ganz so positiv (plus 0,59 Prozent).

Grafik 5

Der durchschnittliche Wert eines Rezeptes im OST-Betrieb (Grafik 6) lag im 4. Quartal bei 193,32 Euro, was eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet. Der durchschnittliche Verordnungswert für das gesamte Jahr 2023 (191,56 Euro) lag mit minus 0,24 Prozent nur leicht unter dem Niveau 2022.

Grafik 6

Medizintechnik (IK-59): Auf Wachstumskurs

Das 4. Quartal 2023 erreicht die GKV-Umsätze des 3. Quartal (Grafik 7). Vergleicht man den Vorjahreszeitraum 4. Quartal 2022, legte der GKV-Umsatz in einem durchschnittlichen IK-59-Betrieb im 4. Quartal 2023 mit 13,32 Prozent deutlich zu. Im Jahresvergleich 2022/2023 steht ein Plus 10,82 Prozent.

Grafik 7

Die Entwicklung der Anzahl der Verordnungen (Grafik 8) in einem durchschnittlichen IK-59-Betrieb verlief im 4. Quartal 2023 verglichen mit dem Vorquartal ähnlich wie beim GKV-Umsatz: Plus 0,18 Prozent. Setzt man den Vorjahreszeitraum an Vergleichspunkt, weist diese Kennzahl ein Plus von 6,51 Prozent aus. Verglichen mit dem Jahr 2022 versorgte der durchschnittliche IK-59-Betrieb im Jahr 2023 rund 5 Prozent mehr Patienten.

Grafik 8

Der Durchschnittswert einer Verordnung im Bereich Medizintechnik lag im 4. Quartal 2023 bei 407,86 Euro (Grafik 9) und damit auf dem Niveau des Vorquartals. Der durchschnittliche Rezeptwert lag im Jahr 2023 bei 403,99 Euro und damit rund 3,9 Prozent über dem Durchschnittswert von 2022.

Grafik 9

Hintergrund

Grundlage der Datenerhebung sind die durch die Kunden der opta data Finance GmbH, Essen, abgerechneten Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen. Die Daten wurde anonymisiert, bereinigt und auf den Gesamtmarkt hochgerechnet und daraus ein Durchschnitt für eine einzelne Betriebsstätte (IK-33, IK-34, IK-59) gebildet. Der Vollständigkeit sei hier erwähnt, dass andere Einnahmen in den Betrieben z.B. mit privaten Kostenträgern, möglichen privaten Einkäufen oder die üblichen, von den Patienten zu tragenden Mehrkosten, nicht berücksichtigt sind.

Hinweis

Die hier dargestellten Trends sind nicht mit den einschlägigen Statistiken der GKV über den Hilfsmittelmarkt zu vergleichen, da diese Erhebung auf Basis einer speziellen Betriebsart (nach IK-Nummer) durchgeführt wird. Die allgemein zugänglichen Daten zur GKV-Finanzentwicklung dagegen betrachtet in ihren „Konten“ Ausgaben nach verschiedenen Produktgruppen, die nicht nach dem „Verursacher“ z.B. einem Sanitätshaus, einem orthopädieschuhtechnischen Betrieb oder einem Unternehmen der Medizintechnik unterschieden werden.

Bernhard_Koette

Bernhard Kötte ist bei der opta data Finance GmbH Business Development Manager für den Geschäftsbereich Hilfsmittel und beobachtet in dieser Rolle aktuelle Marktentwicklungen.