GKV-Trendbarometer 2. Quartal 2023
Unterschiedliche Trends bei der Marktentwicklung zeigt das GKV-Trendbarometer der opta data Gruppe in den Berufsgruppen „Sanitätshaus“, Orthopädieschuhtechnik“ und „Medizintechnik“ im 2. Quartal 2023.
Sanitätshaus / Orthopädie-Technik / Reha-Technik (IK-33): Minus zum Vorquartal
Gegenüber dem 1. Quartal 2023 sinkt der GKV-Umsatz im durchschnittlichen Sanitätshaus (IK-33) im 2. Quartal des Jahres um rund 6,5 Prozent (Grafik 1). Verglichen mit dem 2. Quartal 2022 steht dagegen ein Plus von 9,6 Prozent zu Buche. Bezogen auf das erste Halbjahr weist die Umsatzentwicklung im Jahresvergleich 2022/2023 ein Plus von 11,7 Prozent aus.
Entsprechend der Umsatzentwicklung wurden in einem IK-33-Betrieb im 2. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal 2023 insgesamt rund 9 Prozent weniger Hilfsmittelversorgungen durchgeführt (Grafik 2). Gegenüber dem 2. Quartal 2022 stieg die Anzahl der Verordnungen im „Sanitätshaus Mustermann“ um 3,9 Prozent.
Um rund 5,5 Prozent ist der durchschnittliche Wert einer Verordnung im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal gestiegen (Grafik 3). Dieser Wert steht im Berichtszeitraum nun bei 185,46 Euro.
Orthopädieschuhtechnik (IK-34): Stabiler Trend
Der GKV-Umsatz in einen durchschnittlichen IK-34-Betrieb ist im 2. Quartal 2023 beinahe identisch mit dem 1. Quartal des Jahres (Grafik 4).
Setzt man den Vorjahreszeitraum, also das 2. Quartal 2022, als Vergleichspunkt, verzeichnet der durchschnittliche OST-Betrieb beim GKV-Umsatz ein kleines Plus von 1,9 Prozent.
Bezogen auf das erste Halbjahr weist die Umsatzentwicklung in den OST-Betrieben mit der GKV im Jahresvergleich 2022/2023 durchschnittlich ein Plus von rund 3,5 Prozent aus.
Ein ähnliches Bild wie beim GKV-Umsatz zeigt auch der Vergleich der Entwicklung der Verordnungsanzahl bei „OST-Mustermann“ im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal (Grafik 5): Minus 0,28 %.
Vergleicht man die zweiten Quartale 2023/2022 direkt miteinander, wurden im Berichtszeitraum rund 4,38% weniger Patienten mit orthopädieschuhtechnischen Hilfsmitteln versorgt.
Der durchschnittliche Wert eines Rezeptes im OST-Betrieb (Grafik 6) zeigt sich im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Jahresanfang konstant und liegt bei 189,70 Euro.
Medizintechnik (IK-59): Zurück in der Normalität
Nach positiven Jahresstart ging der GKV-Umsatz in einem durchschnittlichen IK-59-Betrieb im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal (Grafik 7) mit 10,63 Prozent klar zurück. Vergleicht man das 2. Quartal 2023 mit dem Vorjahreszeitraum, zeigt sich ein Plus von 5,7 Prozent, was dann im Halbjahresvergleich aufgelaufen ein Plus von 8,8 Prozent bedeutet.
Die Entwicklung der Anzahl der Verordnungen (Grafik 8) in einem durchschnittlichen IK-59-Betrieb war im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal mit rund 8 Prozent rückläufig. Der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum weist allerdings ein Plus von 3,4 Prozent aus.
Der Durchschnittswert einer Versorgung im Bereich Medizintechnik rutschte im 2. Quartal 2023 wieder unter die 400 Euro-Marke (Grafik 9). Mit einem Plus von 8,80 Euro gegenüber dem 2. Quartal 2022 bestätigt sich bei dieser Kennzahl die insgesamt positive Entwicklung.
Hintergrund
Grundlage der Datenerhebung sind die durch die Kunden der opta data Finance GmbH, Essen, abgerechneten Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen. Die Daten wurde anonymisiert, bereinigt und auf den Gesamtmarkt hochgerechnet und daraus ein Durchschnitt für eine einzelne Betriebsstätte (IK-33, IK-34, IK-59) gebildet. Der Vollständigkeit sei hier erwähnt, dass andere Einnahmen in den Betrieben z.B. mit privaten Kostenträgern, möglichen privaten Einkäufen oder die üblichen, von den Patienten zu tragenden Mehrkosten, nicht berücksichtigt sind.
Hinweis
Die hier dargestellten Trends sind nicht mit den einschlägigen Statistiken der GKV über den Hilfsmittelmarkt zu vergleichen, da diese Erhebung auf Basis einer speziellen Betriebsart (nach IK-Nummer) durchgeführt wird. Die allgemein zugänglichen Daten zur GKV-Finanzentwicklung dagegen betrachtet in ihren „Konten“ Ausgaben nach verschiedenen Produktgruppen, die nicht nach dem „Verursacher“ z.B. einem Sanitätshaus, einem orthopädieschuhtechnischen Betrieb oder einem Unternehmen der Medizintechnik unterschieden werden.
