GKV-Trendbarometer 1. Quartal 2024

29. April 2024 4 min. Lesezeit

GKV-Trendbarometer 1. Quartal 2024

Das neue Jahr startet in den Berufsgruppen „Sanitätshaus“, Orthopädieschuhtechnik“ und „Medizintechnik“ bezogen auf den GKV-Umsatz und die Anzahl der Verordnungen im Vergleich zum 4. Quartal 2023 mit einem negativen Ergebnis. Das zeigt das GKV-Trendbarometer der opta data Gruppe. Der Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum 1. Quartal 2023 fällt dagegen insgesamt in allen Berufsgruppen leicht positiv aus.

Sanitätshaus / Orthopädie-Technik / Reha-Technik (IK-33): Normaler Jahresstart

Im 1. Quartal 2024 verzeichneten die IK-33-Betriebe beim Gesamtumsatz mit der GKV gegenüber dem letzten Quartal 2023 ein kleines Minus von 0,67 Prozent (Grafik 1). Vergleicht man das 1. Quartal 2023 mit Vorjahreszeitraum ergibt sich erfreulicherweise ein Plus von rund 3,6 Prozent.

Grafik 1

Die Anzahl der Verordnungen entwickelte sich im 1. Quartal 2024 gegenüber dem 4. Quartal 2023 ähnlich wie der GKV-Umsatz (Grafik 2) – minus 0,75 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum wurden allerdings etwas mehr Versorgungen im Berichtszeitraum durchgeführt (plus 0,64 Prozent).


Grafik 2

Der durchschnittliche Wert einer Verordnung (Grafik 3) bleibt im 1. Quartal 2024 bei 185,91 Euro stabil.

Grafik 3

Orthopädieschuhtechnik (IK-34): Rückläufig im ersten Quartal 2024

Der Umsatz mit den gesetzlichen Krankenkassen in einen durchschnittlichen IK-34-Betrieb hat sich im 1. Quartal 2024 gegenüber dem 4. Quartal 2023 (Grafik 4) verschlechtert (minus 5,23 Prozent).

Setzt man den Vorjahreszeitraum, also das 1. Quartal 2023, als Vergleichspunkt, verzeichnet der durchschnittliche OST-Betrieb beim GKV-Umsatz dagegen ein Plus (3,18 Prozent).

Grafik 4

Die Anzahl der Versorgungen beim „OST-Musterbetrieb“ ging im 1. Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal (Grafik 5) um 7,83 Prozent zurück. Auch im direkten Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum entstand ein Minus von 1,83 Prozent.

Grafik 5

Den rückläufigen Trend beim GKV-Umsatz und der Verordnungsanzahl mildert der im 1. Quartal 2024 gestiegene durchschnittliche Wert eines Rezeptes im OST-Betrieb etwas ab (Grafik 6); er lag im 1. Quartal bei 198,77 Euro, was eine klare Verbesserung gegenüber dem 4. Quartal 2023 und auch dem Vorjahreszeitraum bedeutet.

Grafik 6

Medizintechnik (IK-59): Wachstum eingebremst

Der GKV-Umsatz in einem durchschnittlichen IK-59-Betrieb verzeichnete im 1. Quartal 2024 verglichen mit dem 4. Quartal 2023 ein leichtes Minus von 1,37 Prozent (Grafik 7). Vergleicht man den Vorjahreszeitraum, legte der GKV-Umsatz im Segment Medizin-Technik aber noch um 1,3 Prozent zu.

Grafik 7

Die Entwicklung der Anzahl der Verordnungen (Grafik 8) in einem durchschnittlichen IK-59-Betrieb verlief im 1. Quartal 2024 verglichen mit dem 4. Quartal 2023 ähnlich wie beim GKV-Umsatz: Minus 2,07 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum 1. Quartal 2023 starten die IK-59-Betriebe quasi gleich in das neue Jahr (plus 0,08 Prozent).

Grafik 8

Der Durchschnittswert einer Verordnung im Bereich Medizintechnik lag im ersten Quartal 2024 bei 410,75 Euro (Grafik 9) und ist damit gegenüber dem 4. Quartal 2023 und auch dem Vorjahreszeitraum leicht gestiegen.

Grafik 9

Hintergrund

Grundlage der Datenerhebung sind die durch die Kunden der opta data Finance GmbH, Essen, abgerechneten Verordnungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen. Die Daten wurde anonymisiert, bereinigt und auf den Gesamtmarkt hochgerechnet und daraus ein Durchschnitt für eine einzelne Betriebsstätte (IK-33, IK-34, IK-59) gebildet. Der Vollständigkeit sei hier erwähnt, dass andere Einnahmen in den Betrieben z.B. mit privaten Kostenträgern, möglichen privaten Einkäufen oder die üblichen, von den Patienten zu tragenden Mehrkosten, nicht berücksichtigt sind.

Hinweis

Die hier dargestellten Trends sind nicht mit den einschlägigen Statistiken der GKV über den Hilfsmittelmarkt zu vergleichen, da diese Erhebung auf Basis einer speziellen Betriebsart (nach IK-Nummer) durchgeführt wird. Die allgemein zugänglichen Daten zur GKV-Finanzentwicklung dagegen betrachtet in ihren „Konten“ Ausgaben nach verschiedenen Produktgruppen, die nicht nach dem „Verursacher“ z.B. einem Sanitätshaus, einem orthopädieschuhtechnischen Betrieb oder einem Unternehmen der Medizintechnik unterschieden werden.

Bernhard_Koette

Bernhard Kötte ist bei der opta data Finance GmbH Business Development Manager für den Geschäftsbereich Hilfsmittel und beobachtet in dieser Rolle aktuelle Marktentwicklungen.